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2014 Volkswandertag in Rengsdorf

Meine große Laufstreckenliebe: Volkswandertag in Rengsdorf

Speziell der Lauf. Die Nacht war kurz. Zu kurz! Der Morgenwecker malträtierte meine Ohren. Dabei hatte ich um halb drei schon mal aufstehen geübt. Immerhin kann man nicht so aufgewühlt ruhig schlafen. Man kann auch nicht im Halbschlaf Sachen packen. Also habe ich am Abend vorher schon einige Sachen zusammen gesucht. Die Nachbarn schliefen noch, als ich im Halbschlaf in die Küche schlürfte. Kaffeekochen macht die Maschine. Ich musste nur vorher Kaffeemehl und Wasser hineintun. Frisch machen. Kaltes Wasser half auch nicht. Irreführend auch die Fragen, die ich mir selber stellte. Dabei stand ich vor dem Spiegel: „Muss das sein? Wo ist es jetzt so schön warm und bequem?
Die Antworten: „Nein, muss nicht sein und im Bett ist es schön und warm! Ist doch klar!"
Trotzdem zog ich Laufsachen an, versuchte nicht über den Hund zu stolpern und trank bald die erste Tasse Kaffee.
Die Lebensgeister rekelten sich noch etwas. Irgendwoher kam dann so ein Fünkchen, wie Licht: Aufwachen!
Die zweite Tasse Kaffee und es ging besser. Mir fiel auf, das ich noch die Büchse Hundefutter vergessen hatte. Also nochmal in den Keller. Leider vergaß ich Charlies Trockenfutter. Na ja, Hauptsache der Herr hat sich ein Schnittchen geschmiert und genug Wasser mit.
Dann war alles gepackt. Charly rollte sich auf dem Hintersitz im Auto zusammen und ich fuhr nach Navi in den Westerwald.
Unterwegs. Ab und an nahm ich Gas weg. Ich war schnell unterwegs. Auf der Brücke über den Rhein, die Blitzerstrecke. Wegen Baufälligkeit war hier die Reisegeschwindigkeit auf sechzig Km/h begrenzt. Deutschland eine Infrastruktur. Hauptsache der Bund spart.
In der Meldeliste hatte ich schon gesehen, dass es wiedermal mehr Interessenten für den Lauf geben würde. Schön. Ja, der Volkswandertag in Rengsdorf, das ist wirklich eine tolle Veranstaltung.
Ich traf Stefan auf dem Weg zur Anmeldung. Und belaberte ihn. Aber ich versprach ihm und mir, in dieser schönen Landschaft würde ich bald die fast schlaflose Nacht und die weltlichen Probleme weggelaufen haben. Stimmt!
Unkompliziert, wie immer, die Anmeldung. Bekannte Gesichter. Susanne, Sigrid, Roland und viele andere Läufer. Tolle Stimmung schon vor dem Lauf. Das versprach wieder alles klasse zu werden.
Ich freute mich. Hallo Fabian.
Charly war auch am Start. Er quietschte vor Aufregung. Wir blieben hinter dem Starterfeld. Nur nicht schaden!
Dann ging es los. Nach zwei Kilometern war mein Hund schon ruhiger. Ich überholte. Hallo Geli. Kurz schwatzten wir. Dann musste Charly weiter. Ich war auch gut drauf. Komisch. Immerhin war ich ein paar Tage vorher über den Brocken gelaufen und davor 112 Km beim Erft-Spendenlauf dabei.
An der ersten Verpflegungsstelle wartete Fabian und wir liefen einen großen Teil der Strecke zusammen. Noch immer hatte ich nicht ganz vom Alltag abgeschaltet. Wir liefen, nachdem ich meinen Stempel, als Beweis, dass ich am VP war, abgeholt und etwas getrunken hatten, weiter.
Nach kurzer Zeit - ich ließ auch Fabian erzählen - war es uns besser. Die schmerzenden Sachen von der Leber geredet - schön!
Und da war der Westerwald. Mit Blicken auf die Natur, wie Pflaster für die Seele. Der Wald und die schöne Strecke. Gleichgesinnte unterwegs. Wanderer und Läufer und Menschen vor den Gaststätten. Es war Vatertag, Himmelfahrt ein christlicher Feiertag. Unterwegs dufteten die schönen, bunten Wiesen betäubend. Ich sog die Luft ganz tief ein. Herrlich. Süßer Wildblumenduft, ungemähte Wiesen, hoch und runter, der Weg durch die Landschaft. Die Tagesprobleme lagen irgendwo im Wald. Sollen die doch da verrecken!
Ich fühlte mich so unbeschwert und locker.
Charly war auch gut drauf.
Im Ziel. Meine Zeit 6:21:40 h–klasse. Ohne große Anstrengung. Einfach locker und völlig entspannt, war ich unterwegs. Ich fühlte mich so gereinigt. Trotzdem: Charly wurde vom Schlamm der Wege und Pfützen befreit und für ein paar Minuten im Auto geparkt. Nur sein Hundeduft hielt sich noch. Scheibe etwas runter, damit er keinen Hitzeschock bekommt. Ich ging Duschen. Fabian war auch da. Ich brauche keine Urkunde, dass Erlebnis ist mir allemal ausreichend! Nehmt mich nur in die Liste der Finnischer auf.
Danach gab es noch Erbsensuppe mit Wurst. Die Wurst bekam Charly, weil ich das Trockenfutter vergessen hatte. Noch etwas geschwatzt und dann fuhr ich zurück. Ein wunderschöner Tag. Zu Hause wartete ein tolles Essen auf mich.

// © Jörg Segger/ Alle Bilder von mir, wenn nicht anders beschrieben / 29.05.2014//

1

Morgennebel und Anmeldung.
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Gruppenbild am Start.
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Viele Starter.
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Am Anfang: Hinterher.
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Waldwege.
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Wiesen, Läufer und Kühe.
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Blütenmeer - Blütenduft.
8
Auch einsam: Waldgelaufe.