Nideggen–Köln. Ein Abenteuer und Stairway to Heaven.
Dirk hatte uns vor Jahren vorgeschlagen doch irgendwann einmal die Rur abzulaufen.
Das taten wir dann auch mit Freunden zusammen. Leider konnte Dirk - aus zeitlichen Gründen - nicht daran teilnehmen.
Aber an der Kyll war er 2014 dabei und irgendwann schlug er vor von Nideggen nach Köln zu laufen.
Inzwischen hatte er ein Garmin und entwarf die Strecke für den Lauf. Während ich diese Zeilen schreiben höre ich gerade „Stairway to Heaven”.
Um es gleich am Anfang zu sagen: Wir sind alle mehr oder weniger heil in Köln angekommen.
Es hat fantastischen Spaß gemacht. Es war ein kleines Abenteuer. Wir hatten zum Glück wieder eine erfahrene Betreuerin, die Fahrdienst hatte, dabei.
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Details
Dagmar und ich fuhren nach Düren, wo wir Dirk abholten und weiter nach Nideggen fuhren.
Dirk hatte reichlich Verpflegung für den Lauf eingekauft. Herzlich begrüßten wir uns.
In Nideggen warteten Henk und Hans schon auf uns. Die beiden Läufer wurden gleich von
unserem Begleithund Charly begrüßt. Er mag alle Läufer,
besonders die, mit denen er bereits unterwegs gewesen war. Mit Henk waren wir schon
oft unterwegs.
Freundlich Begrüßungen und „Hallos”.
Bald traf auch Kucki ein. Dirk hatte sich umgezogen und wir gingen gemeinsam in die Burg Nideggen.
Schön beleuchtet.
Wir sahen in die Nacht. Die Lichter der Nacht. Weit kann man von der Burg aus in die
Gegend schauen.
Noch ein paar Fotos gemacht und schon liefen wir los.
Zeit zum Reden, Zeit auch, abzutauchen in die Nacht. Atemluft kondensierte zu Schwaden,
die in die Lichterkegel der Stirnlampen tauchten und über den Feldern und Wiesen in
die Nacht verschwanden. Gedankenschwaden und in den Körper hineinhorchen. Alles in
Ordnung und es machte Spaß. Nachtläufe haben immer etwas Besonderes für mich.
Nach etwa 22 Kilometer fanden wir Dagmar etwas entfernt von der vereinbarten Stelle.
Kein Problem. Es war gut, dass wir ein Begleitfahrzeug hatten. Hans hatte Wadenprobleme,
hielt aber noch bis zum nächsten Verpflegungsstelle durch. Henk gönnte sich eine Pause.
Ich genoss es zu laufen. Und es lief sich gut.
Abenteuer Laufen.
Vor der zweiten Versorgungsstelle sollten wir uns, laut Navi, durch Brombeersträucher
kämpfen. Dirk fand schnell eine andere Lösung.
Henk nahm die letzten etwa 25 Kilometer nach Köln in Angriff und Hans pausierte.
Irgendwann in der Nacht verschwand der Weg bei einer Brücke, die man abgerissen
hatte. Autobahnbau und wir liefen ein Stück auf der gesperrten Autobahn und wieder zurück.
Irgendwo muss es doch weiter gehen!
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Die Helden in der Burg Nideggen. |
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In die Nacht schauen - gleich geht es los. |
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Der Atem kondensiert. Kurz vor dem Rhein. |
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Dirk improvisierte und wir liefen zu einem Baggersee. Keine Angst, wir
mussten nicht schwimmen. Der Schlamm des Weges hatte
inzwischen meine schönen, giftig-grünen Laufschuhe besetzt.
Das kann man ja wieder reinigen.
Wir liefen durch ein Dorf vor Köln.
Irgendwo erwischte es mich. Ich trat eine Gehwegplatte,
die unterspült war, herunter und blieb mit dem anderen
Bein daran hängen. Hände nach vorn und Kopf hoch.
Trotzdem: Ich schlug auf die Knie auf und die Handballen
bekamen auch etwas ab. Mein Kinn kollidierte und streifte die Platten.
Ein leichter Kinnhaken, der mich an eine Boxkampf in meiner
Lehrausbildungszeit erinnerte, war es. Ich lief weiter.
Keine Sorgen,
alles in Ordnung, sagte ich zu meinen Begleitern. Wieder Umwege und
Wegsuche. Kartenübersichten sehen eben manchmal anders aus, als es in
der Nacht wahrgenommen wird, wenn man dann wirklich den Weg abläuft!
Brühl. Selbst in der Nacht sah es hier gut gepflegt aus.
Irgendwann, etwas nach sieben Uhr, überquerten wir die
Autobahnzubringer kurz vor Köln.
Dann der Rhein. Der Platz, an dem die Kölner Tatort -
Kommissare immer ihre Currywurst verdrücken und weiter am Rhein entlang.
Der Dom.
Fototermine und hinterm Bahnhof unser Versorgungsfahrzeug.
Herzliche Verabschiedung. Fertig machen für den Heimweg.
Es war wirklich toll, von Nideggen nach Köln zu laufen und es war ein kleines Abenteuer.
J.Segger / 2015
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Der Dom, Schatten und Sonne. |
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