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18. Jungfrau- Marathon 2010


Casino Kursaal.



Reichlich, hübsch, verziert.

Leere an der Ständen .

Es wird voller.

Sammeln.

Ganz hinten - die Jungfrau.

Aufregend.

Fahnenschwenker - kurz vor dem Start.

Reichlich Toilettenhäuschen.
Morgensonne auf der Jungfrau!
Gleich geht es los!
Ballons und Läufer starten.
Erster Verpflegungsstand.
In der Morgensonne.

Kurz vor der Moräne.

Wandern.

Rückblick.

Zielversammlung.

  Ein paar Tage danach: Eiger, Mönch und Jungfrau.

18. Jungfrau - Marathon 2010

Vor etwa drei Jahren wanderten wir von der Kleinen Scheidegg nach Wengen herunter. Der Jungfrau–Marathon war ausgeschildert. „Den kann ich ja auch mal irgendwann machen!”, meinte ich. In diesem Jahr war es nun so weit!
Wieder einmal haben wir unseren Urlaub entsprechend um einen Marathon herum geplant.
Am Freitag sind wir in Interlaken angekommen, um die Startunterlagen abzuholen. Ab durch das Gewühl. Am Freitag fanden eine Menge Läufe statt. Zum Beispiel der Jungfrau–Minirun, der Jungfrau–Minimarathon und auch das Jungfrau–Pararace u.a., also waren viele Menschen rund um den Startplatz anwesend. Das Wetter war toll. Die Stimmung der Menschen war auch toll. Schön, mit anzusehen, wie sich der Läufernachwuchs verausgabt. Aber ich wollte ja meine Startunterlagen abholen. Ab zum Kurhaus. Sehr schön gelegen. Vor dem Kurhaus eine schöne Grünanlage, dahinter die Felsen. Hübsch das Kurhaus. Gleich am Eingang die Auskunft. „Die Startnummernausgabe ist ganz hinten, im letzten Raum. Sie müssen ganz da durch!”, sagte die freundliche Dame. Oh je, da war es eng. Da wimmelten die Menschen. Ich wollte doch nur die Startunterlagen, meine Startnummer. An jedem Stand die Blicke der Standbetreuer. Irgendwie schien es mir, als wenn die mit ihren Blicken potentielle Kunden heran saugen wollten. Die Blicke hatten für mich, der ich nach meiner Startnummer lechzte, etwas Bedrohliches. „Hilfe, ich will doch nur die Startnummer!”

Viele Standbetreuer und–wie mir schien–etwas ängstlich blickende Läufer auf der Suche nach ihren Startnummern. Ich bin dann doch da hindurch. Vorsichtshalber blickte ich nur aus den Augenwinkeln nach den tollen Sachen. Nicht, dass ich doch noch angesprochen werde und man mir etwas verkaufen will. Ich wollte nur die Startnummer! Ach so, sagte ich ja bereits. Also dann schnell. Die Unterschrift noch leisten, den Ausweis vorgezeigt und dann hatte ich sie! Der erste Teil war überstanden. Dann zurück. Leider hatte ich keine Scheuklappen mit.
Erst einmal war mir etwas mies zu Mute.
Aber da war die Landschaft, durch die der Marathon führen würde. Eine schöne Strecke mit fantastischen Blicken. Also abwarten und erst einmal noch eine Nacht darüber schlafen!
Um fünf Uhr sind wir aufgestanden. Dagmar hat mir das Frühstück zubereitet. Um 6:19 Uhr fuhr der Zug nach Interlaken Ost.
Von dort ist man in etwa 10 Minuten am Marathon–Start. Schön! Langsam trafen weitere Läufer ein. Die fleißigen Helfer wuselten überall herum. Ich bin dann ins Kurhaus. Mir war etwas kalt und ich wollte mir in Ruhe und ohne Drängelei die tolle Marathon–Messe mit den Hightec Sachen ansehen. Die Standbetreuer blickten aus müden Augen auf die wenigen Läufer, die zur Startnummernausgabe mussten. Ich ging ganz ohne Furcht bis hinten zur Startnummernausgabe durch! Unbedrängt sah ich mir die tollen Sachen an. Dann ging es zurück in den großen Raum. Immer mehr Menschen trafen ein. Einige ließen sich bereits massieren. Ich sah mich in Ruhe um, aß und trank etwas. Dann setzte sich Dino, ein Läufer aus der Schweiz, zu mir und wir unterhielten uns angeregt. Es war sehr nett!
Dann mussten wir die Sachen abgeben. Nur noch wenig Zeit bis zum Start. Die Spitzenläufer wurden vorgestellt. Interessant. Wie kann man in etwas mehr wie 2:47 h diesen schweren Bergmarathon laufen?
Aber ein Bergsteiger nahm am Marathon teil, der in genau dieser Zeit die Eiger Norwand bezwungen hat. Wie geht das?
Ich hatte mir gutes, genussvolles Ankommen als Ziel gestellt.
Dann ging es los. Eine Runde um die große Grünfläche vor dem Kurhaus und dann in Richtung Bönigen. Bönigen liegt am Brienzersee. Sehr schön dieser Ort. Viele Menschen an der Strecke. Viele Läufer sind bestimmt zu schnell los gelaufen. Na egal, es ist wichtig, sein eigenes Tempo beizubehalten und sich nicht mitreißen zu lassen! Neben und hinter mir schnaufen bereits einige Läufer.
Gsteigwiler. Von hier aus fährt die Bahn zur Schynege Platte hoch. Eine wunderbare Wanderwelt dort oben. Na, heute ist Marathon–Tag. Wir haben die ersten kleine Anstiege hinter uns und ich überhole einige Läufer, die mich auf den ersten Metern hinter sich gelassen hatten. Bei Zweilütschinen, nach 15 Km und etwa 230 Höhenmetern, geht es mir gut und wir laufen bald in das Tal nach Lauterbrunnen ein. Immer wieder muss ich stehen bleiben, um Fotos zu machen. Es geht nicht anders! Immer wieder diese herrlichen Bergmotive. Interlaken liegt auf 566 M.ü.n.N. und Lauterbrunnen auf 810 M.ü.n.N. Und wir haben dann bereits etwa 22 Kilometer absolviert. Es macht viel Spaß, hier zu laufen. Ich sehe nur entspannte Läufer. Ja, auch das: Einige holen an den Steigungen schon beängstigend schwer Luft. Aber wer hier teilnimmt, sollte schon wissen, dass es einige schwierige Steilstücke zu überwinden gibt!



  Mönch und Jungfrau

Hinter Lauterbrunnen laufen wir in das Tal tiefer hinein. Beindrucken die Staubbachfälle! Steile Felswände spenden Schatten und man kühlt immer wieder runter. Auf der anderen Seite der Weißen Lütschiene laufen die Teilnehmer uns entgegen. Ab Km 25, in Lauterbrunnen, geht es dann steil hoch nach Wengen. Ein sehr steiler Abschnitt, der in Serpentinen hoch führt.
Nach 30 Km sind wir dann in Wengen, auf ca. 1284 M.ü.n.N.!
Irgendwann dann das Schild mit dem Hinweis, wir hätten jetzt 900 Höhenmeter und genau noch so viele lägen jetzt vor uns! Na und?
Wandern kann man immer. Kaum ein Teilnehmer läuft noch. Sobald es etwas flacher wird, laufe ich vorsichtig an und überhole. Besonders lange geht das aber nicht, dann wird es mir wieder zu steil oder ich fotografiere.
Die Läufer werden sehr gut verpflegt. Es gibt ausreichend viele Verpflegungsstände. Angeboten werden elektrolytische Getränke, Wasser, Cola, Brühe, Bananen, Power Riegel, Schokolade u.a., ich vermisse nichts!
Nach 35 Km und etwa 1000 Höhenmetern denke ich, dass die letzten 7 Km nicht mehr so schlimm sein können. Bis km 25 bin ich ziemlich gut durchgelaufen. Gewandert bin ich fast nur noch ab der Strecke hoch nach Wengen. Nur wenige Abschnitte seit Km 25 bin ich gelaufen. Hinter der Mettenalp, bei ca. Km 37 bin ich wieder einige hundert Meter gelaufen.
Dann gab es vor uns, vor dem Eigergletscher einen Zwischenfall.



  Schön!


Der Helikopter brachte den Rettungsarzt. Die Läufer stauten sich den schmalen Weg hoch, auf den letzten zwei Kilometern. Wir kamen nur sehr langsam vorwärts.
Ich wünsche dem Läufer alles Gute und hoffe, es geht ihm wieder gut. Die letzten ca. 700 Meter konnte man wieder laufen.
Hinter dem Ziel gab es die Medaille. Weiter unten, auf der kleinen Scheidegg, für mich ein Bier und ein Stück Apfelkuchen (Blätterteig–hmmm!) und die Duschsachen. Dann musste man über den Bahnsteig zur Rückgabe des Zeitmess–Chips.
Ich bin dann mit der Bahn zurück nach Grindelwald gefahren. Es ging sehr langsam in voll besetzter Bahn nach unten. Aber ich hatte ja einen Sitzplatz. Also konnte ich mich etwas erholen. Am Grindelwalder Bahnhof hatte der Hafer mich wohl gestochen? Jedenfalls musste ich mich zurückhalten, um nicht im Laufschritt zu verfallen, um hoch zur Herrschaft zu kommen!
Klar, der Lauf war schon anstrengend, aber irgendwie erinnerten mich doch die letzten Kilometer an eine lange, anstrengende Wanderung mit ganz tollen Ausblicken auf Eiger, Mönch und Jungfrau und in die schönen Täler!
Ich bin 6 Stunden und 6 Sekunden gelaufen bzw. gewandert.


 Läuferschlange auf der Eigermoräne.


 Danach, auf dem Weg zur Unterkunft in Grindelwald -
 Der Eiger!

Es hat wieder Spaß gemacht!




Letzte Änderung: 22.09.2010 © Joerg Segger


Kurz vor Bönigen.

Richtung Gsteig.

Das Lauterbrunnental ist schon zu sehen.

An der Lütschine.

In Lauterbrunnen - mit kleinen und großen Glocken.

Staubbachfall.

Steil hoch nach Wengen.

Lautertal.


Bei Wengen.

Eiger und Mönch.

Steiler wird es.

Gletscher und Alphörner.

Fahnenschwenker + Alphörner.

Auf der Moräne.

Im Ziel.