Einschreiben - Jugendherberge Burg Blankenheim.
Erft mit Weg und Landschaft.
Verpflegen.
Versorgen.
Verpflegen.
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Wir haben es gemacht! Von der Quelle der Erft zur Mündung.
Wir kamen mehrfach zu früh–beide! Es war sehr schön. Auch wenn da Einiges nicht stimmte. Der Reihe nach.
Angefangen hatte es mit der Überlegung in meiner Wahlheimat einen langen Lauf zu bestreiten. So lernt man die Gegend besser kennen und lieben.
Da fiel mir die Erft ein. An der Erft entlang habe ich schon oft trainiert. Mit und ohne Radbegleitung durch Familienmitglieder. In dem Jahr meiner ersten Rennsteiglauf - Teilnahme (73 Km) lief ich von Gierath zur Erftmündung (hin und zurück ca. 50 Km). Meine Frau und mein jüngster Sohn begleiteten mich auf dem Fahrrad.
Später bin ich dann von Gierath bis zur Fleherbrücke oder weiter gelaufen. Nicht immer mit Fahrradbegleitung. Die Erft hinauf bin ich schon bis Kaster gelaufen.
Dann surfte ich einmal im Internet. Die Erft ist 103 Km lang und entspringt in Nettersheim - Holzmühlheim, war dort zu lesen. Sicher ist es interessant, die Erft von der Quelle bis zur Mündung abzulaufen. Ich stellte wenige Sätze zu diesem Thema auf meine Internetseite. Helmut schrieb in seinem Gästebucheintrag, er würde mitmachen. Kein Wettkampf, ein Gruppenlauf sollte es werden. Um noch weitere Läufer zu begeistern, schrieb ich einige per E-Mail an. Zwei weitere Läufer meldeten sich. Helmut blieb als einziger Interessent bei seiner Zusage.
Es gab einiges zu organisieren (Informationen und Berichte).
Freitag vor dem Start.
Natürlich drängelte ich wieder. Frauen haben eine ziemliche Ruhe. Meine Frau besonders. Ich wollte nicht zu spät am Bahnhof in Horrem sein. Helmut wollte von Aachen bis Horrem mit der Bahn fahren. Der Zug sollte 18:26 ankommen. Wenn wir 17:30 von Gierath los fahren würden, wären wir genau zur rechten Zeit dort. Also schaute ich zur Uhr und trieb meine Frau an, sich zu beeilen. Die hatte die Ruhe weg. Endlich konnten wir starten. Ach so, wir mussten noch tanken. Das Navi war mit allen Punkten, die wir anfahren wollten, vorprogrammiert. Ankunftszeit 17:11 stand auf dem Display. Super, dass passt schon!
Am Bahnhof in Horrem angekommen sah ich auf die Bahnhofsuhr. Etwas an der Zeigerstellung schien mir merkwürdig. Ich ging 17:20 zum Bahnsteig. Der Zug kam, aber Helmut kam nicht.
Was war los?
Dagmar rief unseren Sohn an, der rief in Aachen und dann uns wieder an.
Ach so. Helmut sollte doch 18:26 mit dem Zug ankommen!
Klar sag ich doch. Nur, es war erst 17:30 Uhr! Wir kamen zu früh!
Super. Meine innere Uhr hatte sich wohl in dem Stress um eine Stunde verstellt.
Nun, wir suchten uns eine schönes Cafe und nutzten die Zeit, die Kuchenvorräte dort zu schmälern. Lecker. Helmut kam pünktlich und die Fahrt zur Jugendherberge konnte beginnen.
Alles ging, dank Navigationsgerät, glatt.
Wir aßen zu Abend und versuchten, in den Schlaf zu finden, während die Mitbewohner der JH Burg Blankenheim alle erdenklichen Möglichkeiten nutzten, Lärm zu machen. Die Jugend ist halt so.
Trotzdem haben wir gut geschlafen. Nur zu kurz. Um 4:00 Uhr klingelte der Wecker. Etwa 4:25 Uhr saßen wir im Auto und 4:50 Uhr waren wir an der Erftquelle. Dort schauten wir uns an, wie die Quelle aus der Erde sprudelt und um 4:58 Uhr starteten wir.
Ein schönes Gefühl so locker, um diese Zeit, durch die Eifel zu laufen. Schöna, Eischerscheid, Bad Münstereifel, ohne Probleme liefen wir dort entlang. Es waren schon einige Autos unterwegs und in den Orten rüstete man sich für den Samstag.
Wir fanden nach 26 Km, in Euskirchen (VP 1), Dagmar an der Eft. Der erste Verpflegungspunkt. Es gab Kaffee, Kuchen, Brötchen jede Menge Getränke (Selters, alkoholfreies Bier, Cola u.a.)
Es war schon ziemlich hell.
Weiter ging es nach Kirdorf (VP 2). Das waren dann ca. 22 Km. Die Entfernungen zwischen den Verpflegungspunkten habe ich nicht genau ausgemessen, hatte mir aber schon überlegt, wo ich diese mache. Wir hatten nur Dagmar, die uns hervorragend unterwegs betreute. Es waren zwei Läufer - die Radbegleitung hatte abgesagt - eine Verpflegungsperson und auch mal Marko und Lorenz bei diesem Lauf unterwegs. Marko und Lorenz kamen zu früh zum Versorgungspunkt. Sie waren schon 2 Stunden vor uns Läufer da!
Das war bei Quadrath-Ischendorf. VP 2 und VP 3 lagen etwa 12 Km auseinander. Bis Gusdorf waren es dann etwa 20 Km und bis Helpenstein wieder etwa 20 Km. Der letzte Abschnitt war nur etwa 6 Km lang. Insgesamt sind wir ca. 107 Km gelaufen.
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Von Quadrath–Ischendorf bis Gustorf hatte ich den Hund dabei. Dem hat der Lauf auch Spaß gemacht.
Das Wetter.
Einige Tage vor dem Lauf wurde es wieder etwas wärmer und wir hatten zwischendurch oft Sonnenschein.
Wir sind den allermeisten Teil der Strecke an der Erft direkt entlang gelaufen. An einigen Stellen mussten wir die Eft verlassen. Zum Beispiel in Euskirchen und Grevenbroich. Als wir in Helpenstein an Jacques Weindepot ankamen, wo Dagmar an dem VP 5, dem letzten Versorgungspunkt vor der Erftmündung, auf uns wartete, war es schon wieder dunkel. Die letzte Etappe. Die Strecke war mir sehr vertraut. Ich hatte auch im Dunklen keine Probleme. Wir verliefen uns insgesamt nur zwei mal, was wir schnell bemerkten. Dadurch machten wir höchstens 200 bis 300 Meter Umweg.
Es hatte sich ausgezahlt, dass ich mit dem Fahrrad mit Dario die Strecke von der Quelle bis nach Grevenbroich schon einmal abgefahren war und den Rest der Strecke von meinen Trainingsläufen her kannte.
Helmut hatte eine GPS–Uhr dabei.
Dann waren wir plötzlich nur noch 300 Meter von der Mündung entfernt. Wir liefen gut.
Wir liefen zur Mündung. Es war etwa 18:45 Uhr. Dagmar war nicht da, dafür war mein Handy fast leer. Wir irrten noch etwas am Gebäude des Ruderclubs herum und ich rief Dagmar an. Super.
Wir waren wieder zu früh gekommen.
Unsere Betreuungs - Dagmar war noch etwas mit dem Hund Gassi gehen.
Mensch wir sind es doch, die Finisher des Laufes von der Erftquelle bis zur Mündung. Wo war unserer Jubelpublikum? Dann kam es–Dagmar mit Hund.
Uns wurde kalt und Dagmar ließ uns in ihrem Auto Platz nehmen und ab ging es, in rasanter Fahrt nach Gierath. Duschen, herrichten und verpflegen der Läufer, standen zu erst an. Danach gab es noch leckeren Wein bzw. Bier und bald die Nachtruhe.
Helmut, es war sehr schön! Wir haben nur leichte Blessuren davon getragen. Der Stolz bleibt. Danke, dass Du dabei warst. Danke Dagmar und allen, die sonst mitgeholfen haben. Wir haben ein T- Shirt bekommen: „1. Erftlauf von der Quelle bis zur Mündung!” Dario hat es entworfen. Gesponsert by family. Wie sagtest Du Helmut? Wenn ich mich recht erinnere etwa so: „Wir laufen im nächsten Jahr die Ahr ab, die ist nicht so lang!” Das ist eine Überlegung wert.
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Letzte Änderung: 05.08.2009
© Joerg Segger
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