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RRR3D 30.05.13, 31.05.13 und 01.06.13 - RuhrRadwegRun an drei Tagen = 230 Km
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Herbert und Jörg an der Ruhrquelle. |
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Ende
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Der erste Flusslauf 2013.
Anfang
Gleich an den Anfang gestellt: Ich weiß, dass es den WiBoLT gibt und die TorTourdeRuhr!
Trotzdem: Ich wollte die Ruhr auf meine Art ablaufen.
Bisher lief ich die Erft, Ahr, Wied, Rur, Nahe und Ruwer, teils an einem
Tag, teils an drei Tagen ab.
In diesem Jahr werden wir auch noch die Lahn an vier Tagen ablaufen.
Also bin ich ein Flussläufer.
Die Ruhr in diesem Jahr an drei Tagen zu absolvieren, ergab sich dadurch, dass
wir 2012 Herbert bei der TorTour de Ruhr (TTdR) mitbetreuten. Leider musste er aussteigen.
Der Ruhrtalradweg ist 230 Kilometer lang. Das zieht sich!
Dagmar und ich zogen also unseren RuhrRadwegRun an drei Tagen vor und planten alles für 2013.
Damit hofften wir auch einem oder mehreren TTdR Teilnehmern die Chance zu geben, zum einen die
Strecke kennenzulernen und zum anderen zu zeigen, was es bedeutet, 230 Kilometer zu laufen.
Nicht jeder bereitet sich so vor, dass so ein Unternehmen erfolgreich sein kann.
Es gibt, trotz guter Vorbereitung, auch so noch genug unvorhergesehene Ereignisse, die
einen Erfolg verhindern könnten.
Aber ohne gute Vorbereitung ist es meiner Ansicht nach Quatsch, sich so etwas vorzunehmen.
Einige Mehrtagesläufe und zwei STUNT100 Teilnahmen waren gute Lehrmeister.
Am Mittwoch vor dem Starttag trafen wir uns in Winterberg. Leider haben noch einige
Interessenten abgesagt und ihr Glück bei anderen Läufen versucht.
So waren Sylke, Herbert, Dagmar und ich allein, um bei gutem Essen etwas
über den anstehenden Lauf zu philosophieren oder einfach Heldentaten vergangener Tage kundzutun.
Charly unser Michlingshund freude sich auch Herbert und Sylke wieder zu sehen.
Er freut sich immer über Läufer!
Am Donnerstag, den 31.05.2013, starteten wir, nach gutem und ausgiebigem Frühstück
an der Ruhrquelle.
Wunderschön!
Sylke und Dagmar haben uns klasse betreut.
Es gab viel zu sehen. Der Ruhrtalradweg führt,
gerade am Anfang, weniger an belebten Straßen vorbei.
Die nervenden, lauten Geräusche der Kraftfahrzeuge vergaßen wir schnell,
wenn es wieder durch die Ruhraue, durch die schöne Landschaft ging.
Nach etwa 8:45 Stunden waren wir in Arnsberg am Hotel.
Hotel Menge kann ich sehr empfehlen! Sehr gute Bedienung, gutes
Essen und schöne Unterkunft. Da wir schon um 6:00 Uhr die längste
Tagesetappe in Angriff nehmen wollten, ließen wir uns ein Lunch–Paket mitgeben.
Gut, dieses war nicht so üppig, wie erwartet. Kaffee in unsere Thermoskanne gab es aber.
Herbert und ich liefen also um 6:00 Uhr, fotografiert und gefilmt von Dagmar, los. Ich
fand es ausgesprochen schön, so früh an der Ruhr entlang zu laufen und wäre wohl noch
eine Stunde eher gestartet, liefe ich allein.
Kurz vor dem „Nass” hatte es sich eingeregnet, was mich persönlich
zwar herunter kühlte aber nicht weiter zermürbte.
Herbert entschied sich dafür auszusteigen und eventuell am dritten Tag wieder mitzulaufen.
Gut!
Unterwegs hatten wir schon am ersten Tag immer wieder die gleichen Radfahrgruppen getroffen.
Immer alle sehr nett und interessiert. Eine Gruppe trafen wir auch in Hattingen im gleichen
Hotel wieder. Da Herbert die tolle Idee gehabt hatte, Schilder mit dem Hinweis darauf, was wir machen, nämlich die komplette Ruhr an drei Tagen abzulaufen, wurden wir immer wieder angesprochen.
Man konnte es kaum fassen. Die Radfahrer wollten in drei Tagen am Rhein–Orange sein.
Wie wir!
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Landschaft an der Quelle. |
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... und läuft ...
Welches Erstaunen musste erst bei den Radfahrern herrschen, würde ihnen einer oder mehrere
TTdR–Teilnehmer begegnen!
Also wurde ich nach dem Nass, bis fast am Ende des Laufes, am zweiten Tag, zusätzlich von
Sylke und Herbert betreut. Nachdem es am zweiten Tag bis fast zum Mittag hin ziemlich
viel geregnet hatte, kam immer öfter die Sonne hervor und stimmte mich froh.
Herrlich, hier zu laufen. Ab und an hatte ich Charly als Begleiter dabei.
Die Ruhrauen sind wirklich sehr schön. Leider führt der Radweg auch immer wieder an
belebten Fahrwegen vorbei. Immerhin gibt es an den vielen Seen entlang und in
den stillen Auen wieder Entspannung.
Und immer wieder die eine Radgruppe, die mich jedes mal aufmunterte.
Die sah ich am dritten Tag, schon auf dem Rückweg vom Rhein–Orange
entgegenkommend, staunen. Ja, ich werde es schaffen. Da waren
es dann nur noch ca. 6 Kilometer. Sie waren doch schneller als ich. Dafür musste
ich noch fotografiert werden. Ein einzelner Läufer, der an drei Tagen, nur ab und
an vom Hund begleitet, die gesamte Ruhr abläuft.
Doch bis es so weit war, musste ich ja noch, am zweiten Lauftag, bis Hattingen laufen.
Das sollten bis zum Hotel 103 Kilometer sein. Als es langsam Abend wurde, fing Charly an
unruhig zu werden. Da waren einfach zu viele Kaninchen unterwegs. Dagmar stand am letzten
Versorgungspunkt des Tages und ich rätselte, wie ich zum Hotel auf einer etwas anderen Strecke
komme. Wir beschlossen, nach etwa 99 Kilometern hier abzubrechen und am anderen Tag an der
gleichen Stelle wieder zu starten.
Ab zum Hotel.
Das waren dann fünfzehn Stunden und zehn Minuten für ca. 99 Kilomter.
Ein etwas einfacheres Hotel. Ich wurde aber an diesem Tag nur mit dem Zimmer
und dem Personal bekannt. Den Gastraum lernte ich erst am anderen Morgen,
beim guten Frühstück, kennen.
Mir war es wichtig, mich zu duschen und mich „lang” zu machen. Die Beine
mussten einfach in die Waagerechte!
Die Nacht war sehr erholsam, schlief ich auch nicht komplett durch.
Herbert und Sylke gaben am dritten Tag, beim Frühstück bekannt,
dass Herbert nun doch nicht weiter laufen wollte.
Schade!
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Sie fuhren nach Hause zurück. Schöne Grüße an euch beide!
Ich fuhr zum Startpunkt, die Stelle, an der ich am Abend davor ausgestiegen war.
Herrlich. Es war 9.00 Uhr früh, an einem Samstag. Es war der 01.06.2013, der dritten
Lauftag. Ich genoss das Laufen auch an diesem Tag sehr.
Das musste ich auch. Dagmar stand an einer falschen Stelle, wir verpassten uns.
So lief ich dann ca. achtzehn Kilometer am Stück bis zum nächsten Versorgungspunkt.
Da ich immer mit so einer verpassten Gelegenheit rechne, hatte ich 0,5 Liter Flüssigkeit
dabei und eine Notration. Das war gut so!
Ach so: Thema verlaufen. Das Garmin hat sich wieder sehr bewährt.
Immerhin schaffte ich es, mich an einigen Stellen zu verlaufen.
Manchmal verwirrt einen die lange Strecke, die Müdigkeit oder einfach die Beschilderung.
Insgesamt hat mich das Garmin immer wieder auf die richtige Strecke gebracht.
Es ist ein einfach zu bedienendes Navigationsgerät, auf dem ich mir immer
die kompletten Tracks, einschließlich der Wege zu den Hotels einspeichere.
Alle Karten elektronisch auf diesem Gerät! Natürlich habe ich immer genug Akkus als Reserve dabei.
Gut, wir sind einmal, als Sylke mich am zweiten Tag für eine Etappe begleitete, auch auf einem
gesperrten Streckenabschnitt gelaufen. Warum kann niemand vorher eine Umleitung anzeigen?
Rätselhaft!
Vom ersten Tag und dem Nachmittag des zweiten Tages hatte ich eine richtige Sonnenbräune abbekommen.
Der dritte Tag war frisch, mit kompletter Wolkendecke, aber ohne Regen.
Irgendwann, so 40 Kilometer vor dem Ziel, waren bei mir alle Zweifel verschwunden.
Ich werde es schaffen. Teils ging es etwas langsamer, teils wieder ziemlich schnell.
„Laufen, bis es nur noch geht, dann gehen, bis es wieder läuft!” Oder so ähnlich geht ein
Spruch, dessen Autor mir nicht bekannt ist!
Und es ging und es lief.
Immer wieder und meistens, freundliche und zahlreiche Radfahrer!
Und das Ziel kroch näher oder flog mir entgegen. Und was man alles so bedenkt!
Über gute Vorbereitung für sehr lange und sehr schwere Läufe zum Beispiel. Was ist nur beim
WiBoLT
passiert?
Ich ziehe meinen Hut vor den Läufern, die diese sehr schwierige und lange Strecke mit mehr als
11.000 Höhenmetern in Angriff genommen haben. Mein besonderer Respekt geht
an jene fantastischen Läufer, die es geschafft haben. Meinen allerherzlichsten Glückwunsch!
Die TTdR ist 230 Kilometer lang und verläuft, dem Fluß folgend, bergab, mit wenigen Steigungen.
Der WiBoLT ist 320 Kilometer lang! Der gesamte Rheinsteig von Wiesbaden nach Bonn!
Immerhin sind wohl 29 von 59 Starten durchgekommen!
Hier der Link auf die Ergebnisliste des WiBoLT.
Ich lief, am Ende des RRR3D, am Ziel, um die Stehle „Rhein-Orange” herum.
Wollte gleich zum Auto zurück und nach Hause. Dagmar hatte aber noch einen Fototermin mit mir.
Das war dann nach zehn Stunden und vierzig Minuten für ca. 69 Kilometer.
Insgesamt ein wirklich schöner Lauf auf dem Ruhrtalradweg. In drei Tagen ist
auch diese Strecke mit 230 Kilometern Länge, an Straßen entlang, durch die wunderschöne
Auenlandschaft der Ruhr, an Seen vorbei und durch die Industriekulturlandschaft für mich machbar.
Die TTdR, also die Strecke nonstop, würde bedeuten, dass ich anders und vor allem härter
trainieren und noch mehr ändern müsste. Da ich aber auch noch andere Hobbys habe, ist es
gut so, wie es ist!
Im Oktober startet der Lahn–Lauf: 240 Kilometer an vier Tagen.
/ © Jörg Segger/ 03.06.2013/
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