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63 Km Röntgen Ultra Marathon am 26.10.2003


Umfeld Inspektion.
Schade nur, dass es viel zu trüb war, um bessere Bilder von der Strecke zu bekommen!
Heute habe ich einen kurzen Erholungslauf gestartet.
Vorher wurde die Muskulatur etwas durch Massage aufgelockert. Es geht allen beteiligten Muskeln, Gelenken und Sehnen gut.
Erstaunlich gut sogar. Nur ein leichter Muskelkater, der sich etwas beim Treppensteigen bemerkbar macht, ist zu verzeichnen. Immerhin war das mein erster Lauf über eine Distanz von 63 Km. Der Röntgenlauf bietet auch eine Anzahl von Höhenmetern, wohl an die 1100 Meter!
Nach der Autobahn Abfahrt ist der Großparkplatz in Lennef gut ausgeschildert. Ein Bus bringt uns zum Startort. Der Bus pendelt ständig zwischen Startort und Parkplatz.
Man bemerkt an allen Stellen die gute Organisation. Sollte man mal ein Hinweisschild nicht gleich zu finden sein, steht meist, nicht weit entfern, ein Helfer, der durch die bunte Weste als solcher ausgewiesen ist und den man fragen kann. Ach so, da geht es also zur Anmeldung. Freundliche Helfer überall. Die große Halle ist warm und betriebsam. Hier kann man noch Laufsachen shoppen, Kaffee, Kakao oder anderes trinken und auch Brötchen oder Kuchen essen.
Die Halle für die Anmeldung liegt, wie die Duschen, eine Treppe höher. Noch spielt das keine Rolle. Flink geht es die Treppe rauf und die Startnummer wird schnell herausgesucht. Auch hier alles gut organisiert. Die Läufer erhalten einen Kleidersack und können die Sachen hier deponieren.
Wir gehen wieder nach unten, um uns noch etwas für die kommenden Anstrengungen zu stärken. Meine Familie für die Betreuung vor dem Start und die Spaziergänge in der Stadt und in der Landschaft und ich für den 63 Km Lauf. Ich bin immer noch ungewöhnlich ruhig. Zwar ist es die bisher längste Strecke, die ich mir vorgenommen habe, aber immerhin mein zweiter Ultra. Einige Marathons habe ich schließlich ja auch schon hinter mich gebracht. Warum sollte ich also nervös sein? Noch dazu, habe ich mich optimal vorbereiten können, obwohl ich eine leichte Muskelverletzung gerade noch rechtzeitig habe auskurieren können.
Ich schau mir die ganze Sache hier ruhig an.

Nette Laufgesellschaft.
Dann ist es soweit. Wir gehen langsam zum Start.
Es ist ziemlich kühl. Der Regen hat zum Glück aufgehört und wird auf der Strecke nur in einigen Schauern für weite Muskelkühlung sorgen.
Dann geht es los. Langsam schiebt sich das Feld über die Starlinie. Das Piepen der Zeitnahme kling irgendwie melodisch. Wir laufen erst in die Altstadt hinein, am Geburtshaus K. Röntgens vorbei.
Dann geht es wieder zurück und hinaus aus der Stadt.
Die Strecke bietet immer wieder kurze heftige Anstiege und auch steile Abstiege. Der Untergrund wechselt von Asphalt, nach Gras- oder Feldweg, über weichen Waldwegen nach Schotterwegen. Da gibt es keine Zeit für die Füße sich zu langweilen. Für Abwechselung der Augen wird ebenso gesorgt. Vereinzelt stehen Zuschauer an den Wegen besonders natürlich in den Orten. An manchen stellen wird man still bestaunt und an anderen Stellen aufgefordert durchzuhalten oder schneller zu laufen.
Manche Zuschauer bescheinigen den Läufern auch, man sehe ja noch super gut aus. An einigen Stellen stehen Kühe am Zaun und schauen uns kauend hinterher. Ich hatte meinen Spaß, vor Ende des Halbmarathons auf jeden Fall.
Ich komme mit einigen entspannt laufenden Teilnehmern ins Gespräch, die wie sich bald herausstellt, auch den Ultra machen.
Wir gehen die Sache langsam an und haben so genug Luft uns angeregt und locker zu Unterhalten.
Am Halbmarathonziel laufen die Marathonis und die Ultras nach rechts, während die „Halben” sich schon frenetisch von den Zuschauern und den Angehörigen feiern lassen. Die Strecke wird nie langweilig.

Müngstener Brück da zwischen den Bäumen.
Lange flache Anstiege wechseln mit kürzeren und immer wieder geht es hinunter in Täler an Bächen vorbei. Teilweise ist die Strecke sogar etwas einsam.
Man hat Zeit zu „meditieren”, wenn die nächsten Läufer etwas vor oder hinter einen laufen.
Bei Km 30 ungefähr taucht zwischen den Bäumen die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands auf. Die Müngstener Brücke wurde 1897 erbaut und im 2. Weltkrieg fast zerstört. Dazu gibt es auch eine sehr interessante Internetseite. Dort wird die Geschichte der Brücke erklärt und schöne Bilder gibt es dort auch. Einfach nach "Müngstener Brücke" suchen!
Dann höre ich eine Lautsprecheransage. Das Marathonziel taucht auf. Es befindet sich in einem Schwimmbad. Die Ultras scheren nach links aus. Hier gibt es wieder reichlich Verpflegung und ein kleinen Geschenk. Ein Regenponcho und eine Anstecknadel mit dem Logo des Röntgenlaufes. Bald laufen wir weiter. Bald folgt eine lange Strecke, die an einer Talsperre entlang geht. Nur ein einsames Spaziergängerpärchen begegnet mir. Weit hinter mir folgen einige Läufer. Weit vor mir biegt ein Läufer nach links ab. Dann geht es über eine Brücke. Seit einiger Zeit bin ich schon an einer Straße entlanggelaufen, die einige Meter unter dem Waldweg verläuft. Die Brücke führt über diese Straße. Dann taucht der letzte Verpflegungstand auf. Noch drei Km bis zum Ziel. Ich kann nichts mehr essen und trinke warmen Tee und danach vorsichtiger Cola. Mein Magen spielt mit. Mir geht es recht gut und ich nehme die letzten drei Km locker in Angriff. Ein letzter Anstieg hat es in sich und ich laufe noch einige Meter hoch, bevor ich gehe. Dann bin ich auf der letzten Anhöhe. Mein Sohn winkt von weitem und läuft die letzten etwa 450 Meter bis zum Ziel mit mir gemeinsam. Es ist geschafft! Ich bekommen meine Medaille, trinke etwas, bedanke mich bei den Helfern und geh zu den Duschen. Ein perfekter Tag und eine gute Alternative seinen Tag zu verbringen! |zurück|



© Joerg Segger (überarbeitet 2009)

Unterwegs.

Verpflegungsstand im Marathonziel.