Am 13 und 14.08.2011 fand, nach 2005 bis 2010, der 7. STUNT100, organisiert von der Laufgruppe im TSV Sibbesse und Freunden, statt.
Eine sehr familiäre Betreuung,
bei der man als Läufer gehegt und gepflegt wird.
Eine wunderbare, abwechselungsreiche aber sehr schwere Strecke
kennzeichnet diese Veranstaltung!
Die Teilnahme an der Instruktionsveranstaltung am Freitag ist Pflicht. Wir, meine Frau, Helmut und der Hund Charly, reisten am Freitag
pünklich an. Nach den Instruktionen hatte Daggi eine tolle Idee. Sie wollte, dass ich das nagelneue Zelt doch jetzt schon aufbaue,
am Samstags vor dem Start wäre die Zeit knapp. Recht hatte sie!
Die Aufbauinstruktionen für das Zelt waren Mist, nicht im entferntesten so hilfreich wie die Laufinstruktionen von Hansi, dem Organisator und Chef der Veranstaltung.
Zum Glück kam Helmut dazu und ich hatte gleichzeitig die richtige Idee, wo die Zeltstangen hingehörten.
Als das Zelt stand und prächtig anzusehen war, wie es so neu an der Weitsprunggrube des Sportplatzes zum Ausruhen einlud, hatte Charly der Hund die Idee,
etwas Sand hineinzukratzen. Zum Sandkuchenbauen war es aber zu wenig Sand.
Am anderen Morgen fuhren wir gleich nach dem Frühstück los. Vor dem Start musste ich noch im Zelt etwas suchen, was ich genau 2 Sekunden (na so ungefähr)
vor dem Start fand und es wurde gestartet.
Herrlich, hier zu laufen. Bald ging es die ersten Steigungen hoch. Insgesamt vier einzelne Runden sind zu laufen ud Sibbesse ist der zentrale
Anlaufort.
So war genug Zeit, um das Leinebergland bei Alfeld (Leine) kennen zu lernen.
Die erste Runde war für mich nur Genuss! Ich hatte ausreichend gut trainiert, etwa 7 Kilogramm abgenommen und fühlte mich
entsprechend gut vorbereitet. Wir waren insgesamt 26 Läufer am Start, von denen 20 Läufer das Ziel unter 32 Stunden schafften. Die anderen werden als DNF geführt!
Mit den ausgegebenen Karten und meinem Garmin war es meistens nicht so schwer, die Strecke zu finden.
Allerdings gab es in schmalen Tälern Abweichungen zwischen aufgezeichnetem Pfad und angezeigter Strecke auf dem Garmin.
Da meine Garmin das GPS- Signal nicht immer gut empfangen konnte.
Außerdem ist man nicht die ganze Laufzeit über geistig frisch!
Nach 98 Kilomtern startet man wieder in Sibbesse in die dritte Runde. Es fing an zu regnen. Aber nur leichter Nieselregen begleitete uns ab uns an.
Ich unterhielt mich oft mit Läufern, bei denen es grad nicht lief und wir gingen dabei. Auch Rehe sah ich und jede Menge Schnecken wobei ich
langsam größer werdende Blasen züchtete. Dabei hatte ich doch extra Schuhe und Strümpfe nach der ersten Runde gewechselt und die Füße dick mit
Melkfett eingerieben.
Immer wieder wurden wir an den Verpflegungstellen freundlich empfangen. Mitten in der Nacht!
Eine Hornisse suchte in einem Rohr unterschlupf, als wir gerade beköstigt wurden und sie war die Attraktion.
Nette Gespräche mit unseren Helfern. Anerkennung und freundliche Bedienung. Cola, Wasser, Apfelschorle, Kaffee, Bier,
Malzbier, Äpfel, Bananen, Käse, Wurst, Pizzabrot,
Kekse, Kartoffeln, Reissalat - da war noch mehr, mir fallen aber nicht mehr alle Köstlichkeiten ein, die es gab!
Immer wieder liefen wir an schönen Orten vorbei oder auch hindurch: Brüggen (wo wir am Schloß entlangliefen), Alfeld, Brunkensen, Röllinghausen
(sicher die Heimat der Rölling Stones, wie mir unterzuckert einfiel), Diekholsen u.v.a.m. - Es lohnt sich sicher, die Gegend zu erkunden.
Dagmar hat sich Alfeld und Hildesheim ausgiebig angesehen. Weil ich beim Laufen die schönen Kalorien verbrannte, hat sie für sich einige davon in Form von Kuchen,
Gulasch und alkoholfreiem Bier wieder eingefahren.
Das nenne ich Ausgleich!
Ach ja, der Lauf. Manchmal lief es nicht so und da es ging, ging ich eben. Das ist normal bei so langen Strecken.
Ja und dann der Untergrund. Eine Wohltat, den sonst so verpöhnten Asphalt unter den Füßen zu haben. Im Gegenteil zu Schotter- oder Graswegen, ist er viel zarter zu den Füßen.
Jeder falsche Tritt auf rollenden Steinen, Grasflecken oder in Wegmulden, verursachte zum Ende hin Schmerzen. Merkwürdig, dass es einfacher war zu laufen, wenn auch
sehr langsam, als zu gehen.
Gegen Ende der dritten Runde dann für alle Läufer in meiner Leistungsklasse noch etwas Regen. Nun, etwas? Nein, es regnete in Strömen. Unsere Muskeln wurden
richtig gut gekühlt!
Nach 29:30 h wurde ich im Ziel freudig empfangen. Danke!
Anschließend wurden die Urkunden ausgegeben und es wurden die Verpflegungsreste und jede Menge Grillwürstchen
und Fleisch vernichtet, wobei man seine Heldentaten noch einmal ausgiebig schildern konnte.
Großartige Läufer alle!
Vielen Dank an alle Helfer, die sich wirklich hervorragend um uns kümmerten.
Weitere Informationen zum Lauf gibt es hier: STUNT100
// Jörg Segger/16.08.2011//
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