Zugspitz-Ultra-Trail 2019
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ZUT - Verkürzt!
Am Freitag sind wir angereist.
Wir hatten nur wenig Stau und mussten am Kloster
Ettal vorbei, da die Straße von Ehrwald nach Grainau, über Österreich,
leider noch gesperrt war.
Gleich wieder die Gedanken an unseren
Besuch mit den Kindern, im Urlaub, im Kloster.
Und an die Nachrichten über Missbrauch im Zusammenhang mit dem Kloster!
Wir übernachteten wieder beim Wienertoni in Grainau.
Wie wir es 2018 taten.
Es war doch irgendwie Zufall, dass ich mich wieder für den Zugspitz–Ultra
entschieden hatte. Aber ich hatte mich in dem Wochenende geirrt.
So habe ich mich also anstatt beim Bieler einhundert Kilometerlauf
für den Zugspitz- Ultra angemeldet. Daher konnten wir uns auch am
Sonntag wieder mit Tochter und Schwiegersohn und den Enkelkindern treffen.
Sehr schön.
Am Freitag Nachmittag, wir hatten gerade ausgepackt und uns
etwas ausruhen wollen, kam unsere Vermieterin und teilte uns mit,
dass der Wettbewerb über 102,4 Km abgesagt sei!
Vorher schon gab es Unwetterwarnungen und Streckenänderungen im Internet.
Die Tochter unserer Vermieterin gehörte wieder mit zum Helferteam.
So war ich doch schon einigermaßen enttäuscht, nicht auf die
lange Strecke gehen zu können. Vielleicht wird alles ja ganz abgesagt?
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Jedenfalls sollten wir abwarten, was man uns am Abend beim Briefing im
Musikpavillion mitteilen wollte. Bei der Startnummernausgabe relativierte
die junge und hübsche Helferin alles, indem sie meinte:
„Ihr lauft die 63,5 Km! Der Bus fährt um sechs Uhr am Kaffee
Nuss! Bus am Kaffee Nuss!” Konnte ich mir merken.
Einigermaßen
zufrieden gingen wir noch zu den Verkaufsständen auf der Marathonmesse
(Expo - Gelände).
Ich kaufte mir dann doch einen Gummibecher für die
Getränke unterwegs.
Alles gut.
Die Nudeln auf der Nudelparty waren lecker.
Die Organisation hat eine neue Videowand mittels großem LED Bildschirm.
Letztes Jahr waren die Bilder des Projektors noch schwer bei Tageslicht
zu sehen gewesen. Ich ging nach vorne zu den Lautsprechern, da ich an den
hinteren Tischen nicht alles verstehen konnte.
Die Einzelheiten der Änderungen wurden dargestellt.
Alles gut.
Am nächsten Morgen riefen Thorsten und Karen hinter mir her.
Dagmar und mich erkannte man am Hund.
Wir gingen gemeinsam zum Bus.
Dagmar mit Charly gassi. Karen hatte ihren Startplatz gewonnen
und Thorsten nachgemeldet. Wir fuhren nach Leutasch zum gemeinsamen Start.
Also nur 63,5 Km. Es wurde in zwei Startblöcken gestartet.
Etwa 1450 Läufer gingen in zwei Blöcken an den Start.
Zuerst wurde aber noch eine weitere Streckenänderung
bekannt gegeben.
Aus Sicherheitsgründen.
Man hatte Bedenken,
ein Schneebrett, über welches der Weg mit Seilen gesichert führen sollte, könnte abrutschen. Es sei an der Stelle schon mal bemerkt:
Die Organisatoren haben alles richtig gemacht.
Pünktlich um Mitternacht kam das schwere Gewitter.
Da waren alle schon wieder im Ziel. Immer wieder wechselten Starkregen
mit leichtem Regen. Immer wieder Blitze und Donner. Ein Glück, jetzt
nicht auf der Strecke zu sein.
Gewitter am Berg sind nicht so toll.
Da stand ich dann im Startblock A. Eine Drohne flog über uns und machte
Aufnahmen. Da traf ich dann noch Stefan. Später, bereits auf der ersten
langen Steigung, dann noch Thomas, Iris und einen anderen Stefan, die ich
bereits in Rengsdorf gesehen hatte.
Interviews mit Spitzenläufern vor dem Start. Der Vorjahressieger meinte,
er wüsste nicht, ob er auf der verkürzten Strecke auftrumpfen könne.
Schließlich habe er für die lange Strecke trainiert.
Ich auch!
Kein Vergleich.
Ich wollte nur möglichst gut durchkommen.
Dann der Startschuss.
Die Frage, gleich nach den ersten Metern: „Was mache ich hier?”
Die Frage ist mir durchaus bekannt.
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Wetterbericht-Gewitterwarnung und Streckenverkürzung! |
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Zielankunft (Netto: 13:38:09 h)!
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Immerhin taucht diese immer mal wieder auf.
Kurz nach dem Start.
Man trainiert Wochen oder Monate für so einen Lauf und freut
sich wirklich riesig darauf und dann diese Frage.
Es war schon schwül, obwohl noch so früh am Tage.
Die ersten, relativ flachen Kilometer hatte ich schon
damit zu tun, den Rhythmus zu finden. Am ersten, ziemlich
langen und steilen Anstieg, fand ich ihn.
Ich fand den Rhythmus,
mein inneres Gleichgewicht und vor allem die Freude daran, in den Bergen
zu sein. Einfach Bewegung. Sich bewegen und die verschiedenen Ansichten
der Umgebung, der Mitläufer und seiner selbst in der Bewegung wahrzunehmen.
Schnell und gleichmäßig kämpfte ich mich nach oben.
Die Steigung wollte nicht enden.
Dann der erste Stau an einer steilen Wiese. Nach etwa 10 Minuten hatten
wir uns hintereinander sortiert und konnten hochsteigen.Allerdings musste
man immer wieder stehen bleiben. Dann, nach einem etwas flacheren Stück,
wieder eine, diesmal noch steilere Wiese. So steil hatte ich wohl noch
nie eine Wiese auf so einer Länge erklommen. Immer wieder musste man
stehen bleiben. Das war nicht so schön. Bald aber kamen wir auf dem
Scharnitzjoch an. Ein ziemlich langes Schneefeld, ziemlich steil nach
unten. Der Veranstalter hatte uns damit viel Spaß gewünscht.
Die meisten Läufer mutierten zum ängstlichen Hanghuhn und versuchten
nicht abzurutschen und so auf den Beinen zu bleiben. Beim Abstieg.
Ich ja auch.
Vorsichtig tastete ich mich durch den Schnee und schaute nach unten und
wollte nicht abrutschen. Nachdem ich einmal abgerutscht war und merkte,
dass es nicht so schlimm ist, wie es zuerst erschien, beschloss ich zu
rutschen. Ein Läufer hatte das schon getan, kam noch einmal den Hang hoch,
um seiner Frau das Rutschen zu zeigen.
Ich rutschte.
Das machte Spaß.
Viele Läufer rutschten auf dem Hintern nach unten. Insgesamt
rutschte ich an zwei Stellen. Einmal sogar in einer Rinne, die andere
Rutscher bereits hinterlassen hatten.
Kein Problem.
Dann noch eine etwas
gefährlichere Stelle mit Schnee.
Ein Läufer blutete, saß am Rand und wurde
verbunden. Also aufpassen! Es ging nach unten. Bei Puitbach dann etwa acht
Kilometer flach nach Mittenwald. Die Strecke kannte ich gut aus den beiden
Starts aus den Vorjahren. Ich freute mich darauf, im Hellen zu laufen.
Bis auf einen VP, wo das Wasser zu Ende gegangen war, war die Versorgung immer
komplett. Nette Helfer und ausreichende Versorgung.
Ich denke, aufgrund des
Start von drei Wettbewerben in Leutasch, war es bestimmt nicht einfach, immer
alles in ausreichender Menge auf den Punkt genau bereit zu haben.
Ich fand die
Versorgung immer gut. Wo sich an dem Restwasser eine Schlange gebildet hatte,
stellte ich meine Versorgung auf Kola um, da auch das Iso ausgegangen war.
Wunderbar am Ferchensee zu laufen.
Es wurde gebadet. Das Wetter war gut.
Elmau nahm ich jetzt zum ersten Mal richtig wahr.
Sehr schön.
Immer wieder
diese ganz tollen Aussichten. Ganz so heiß war es dann auch nicht mehr.
Offizielle Seite ==> ZUT
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Grainau: Mit dem Bus von Grainau nach Leutasch! |
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Vor dem Start in Leutasch.
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Jetzt wird es sehr steil!
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Vor der Wetterstein Alm, beim langen, anstrengenden Abstieg,
wurde mir bewusst, dass all die schönen Höhenmeter, die wir
jetzt herunter laufen, nach der Partnachschlucht, wieder herauf
gelaufen werden müssen. Und noch mehr. Vor der Schlucht machte eine
nette Wanderin mich darauf aufmerksam, es gäbe gleich an der Strecke
, am Gebäude Vordergrasseck, einen Wasserhahn. Ich tankte Wasser.
Kühl und lecker.
Dann hinunter über die Brücke, über die Klamm.
Sehr beeindruckend.
In der Nacht, bei den beiden letzten Veranstaltungen,
habe ich die Schlucht kaum wahrgenommen.
Dann wieder steil hoch.
An der Partnachalm vorbei.
Immer steiler.
Ich denke, es war an der „Hütte am Stall”, da wurde Bier im Wassertrog
gekühlt. Ich meinte zu den feiernden jungen Leuten: „Ich nehme mir ein
Bier mit!” Man nahm mich nicht ernst und lachte. Dann AC/DC: „Thunder!”
Klasse.
Dann der sehr steile Aufstieg hoch zur Hochalm, die sich unter der Alpspitze
und vor dem Aufstieg zum Ochsenfelder Kopf befindet. Ein besonders ätzendes
Stück eines sehr steilen Waldweges mit kreuz und quer liegenden Bäumen und Felsen.
Oben, auf dem Fahrweg, Publikum, das uns anfeuerte.
Sehr nett.
Ich war platt.
Immer wieder konnte sogar ich bis hierhin auf den etwas flacheren
Stellen laufen, Kilometer sammeln, einfach nur locker laufen.
Ich stellte fest, als ich oben vor dem letzten langen Aufstieg
stand, dass ich bereits einen Zeh am linken Fuß mit einer
Blase hatte und mein rechter großer Zeh schmerzte.
Später musste ich feststellen,
dass der Zehnagel am Zeh, am linken Fuß abgehen würde und der große Zehnagel
am rechten Fuß blau war. Nun, sonst war ich nur etwas müde, etwas ausgepowert
und die Oberschenkel fühlten sich nach einem zu erwartenden tollen Muskelkater
an.
Am VP an der Hochalm, versorgte ich mich wieder gut. Die Helfer unterhielten sich.
Eine Helferin meinte, sie wäre auch geschafft.
Konnte ich verstehen.
Ich bedankte mich herzlich.
Nicht einfach, Helfer für solche Veranstaltungen zu finden!
Hoch zum Restaurant unter der Station der Seilbahn zur Alpspitze.
Ätzend!
Teilweise war es dann sehr steil und die Strecke führte durch gut gesicherte Schneefelder.
Endlich oben!
So dachte ich dann und lief locker wieder weiter um den Ochsenfelder Kopf.
Aber einmal mussten wir dann doch noch mal hoch laufen, um zum letzten VP zu
gelangen. An der Bergstation der Längefelder Bahn war der letzte VP.
Danach ging es dann abwärts.
Super.
Ich lief auf Sicherheit.
Blos nicht noch auf den letzten fünf Kilometern stürzen.
Ich wurde überholt. „Mir doch egal!”, dachte ich mir und stieg herunter.
Nach einer halben Stunde hatte ich gerade mal einen Kilometer Abstieg geschafft.
Dann ging es schneller.
Der Weg war besser.
Ausgerechnet am Ausgang der Höllenschluchtklamm,
kurz vor Hammerbach erwischte es mich.
Ich sagte noch zu den Läufern hinter mir:
„Aufpassen! Glatt!” Da war ich schon ausgerutscht und trotzdem
relativ gut gefallen.
Mein Rucksack hatte vieles abgefangen.
Nur die Elle des rechten Armes hatte mit einem Balken Bekanntschaft gemacht.
Resultat: blauer Fleck! Die Läufer, die mich gerade überholten,
kümmerten sich um mich. „Nein, nichts gebrochen!”, versicherte ich.
Alles gut.
Nur der Rucksack und die Hose waren schlammig.
Die letzten, flachen Kilometer lief ich noch sehr locker
und relativ schnell.
Dann der Zieleinlauf.
Ich wurde angefeuert.
Mein Name wurde gerufen.
Dagmar versorgte mich.
Wir unterhielten uns mit einem Läufer aus der Nürnberger Ecke.
Der war bereits nach etwa zehn Stunden ins Ziel gelaufen und aß und
trank auch gerade etwas. Dann verabschiedeten wir uns.
Ich freute
mich auf die Dusche.
Alles gut!
Letzte Änderung: 24.06.2019 (I. Korrektur)
© Joerg Segger
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Oh, eine Schlange: Hinten anstellen! |
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Es darf auch gerutscht werden! |
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Nach der Partnachklamm geht es wieder steil hoch! |
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Jetzt geht es an der Alpspitze vorbei und bald nur noch bergab!
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