Vier Tage auf dem Rheinburgenweg 2017.
Freitag war frei. Arbeitsfrei. Aber trotzdem geht es früh los.
Dagmar und ich sind dann mit Charly zusammen zum
Rolandsbogen gefahren.
Die Brücke von Rehmagen kennt ja so ziemlich jeder in Deutschland und in den USA.
Bei Lutter & Wegner am Rolandsbogen in Remagen wollten wir
unseren Lauf auf dem Rheinburgenweg starten. Dagmar und ich
waren an der Gaststätte und haben die schöne Aussicht auf
den Rhein genossen. Noch war es ziemlich frisch.
Geli kam dann auch pünktlich und wartete schon am Auto,
wie die Nachricht auf unseren Handys bald aussagte.
Also trafen wir uns etwa 10 Minuten vor dem eigentlichen Start.
Begrüßungszeremonie, herumgealbert, die Laufsachen und Beine sortiert,
Gelis Reisetasche verstaut und schon liefen wir los.
Geli und ich.
Hier geht es zum Plan: Laufen auf den Rheinburgenweg
Ab in den noch frischen Tag.
Ich hatte mir die GPX Daten von der Internetseite heruntergeladen,
die Hotels und VPs herausgesucht und die Strecke immer wieder auf
den Karten begutachtet. Den Rheinsteig kannte ich ja schon aus 2015,
als Georg und ich meine Strecke von dann 336 Km abliefen.
Der Rheinburgenweg ist aber anders.
Immerhin lebt der Weg noch und wird ständig verändert.
So mein Eindruck.
Die Streckenführung wurde in einigen Teilen kurz vorher verändert. Nicht nur wegen der
Baustelle in Bad Salzig. Die Strecke ist an einigen Stelle
nicht zum Laufen geeignet. Besonders bei Regen. Dafür sind die Wege
am Hang zu schmal, zu aussetzig und bei Regen zu glatt.
Da wanderten wir lieber nur.
Daher brauchten wir dann im Abschnitt von Weiler nach Bacharach
viel mehr Zeit als geplant.
Dazu später mehr.
Wir liefen am ersten Tag auch an der Ahr. Das war bei Sinzig. Die Ahr bin ich auch
schon einmal komplett an einem Tag abgelaufen.
Der erste VP war dann „An der Lay 2" in Bad Breisig.
Da die Wegschilder oft vom sprießenden Laub verdeckt, ungünstig
angebracht waren oder einfach fehlten, kam es schon mal vor, dass
wir trotz Navigationsgerät, eine Abbiegung verpassten.
Dabei lief es sich dann immer besonders gut.
Und reden konnte man. Reden. Reden, immer wieder reden. Gott und die Welt waren
als Diskussionspunkte nicht genug. Auch der bevorstehende Lauf "AC-DC" natürlich.
Aber wir haben den VP dann doch gefunden.
Dagmar hatte alles schon längs vorbereitet.
Nur leckere Sachen zum Essen und zum Trinken.
Toll.
Auch hier hatten wir etwas mehr Zeit bis zum VP gebraucht,
als eingeplant. Aber immerhin lag die Verzögerung noch im Rahmen.
Bis zum Ziel im Hotel in Andernach hat es dann etwa zwei Stunden
länger gedauert. Es waren etwa 56Km. Mir erschien die Strecke
schwieriger als die des Rheinsteiges.
Wir hatten gutes Laufwetter.
Nicht zu warm und meistens sonnig. Am ersten Lauftag.
Alles gut.
Abends waren wir beim Italiener essen. Lecker.
Das Hotelzimmer war ansprechend. Alles gut auch beim Frühstück.
So liefen wir am Samstag dann pünktlich los.
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Blick auf den Rhein am Morgen.
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Mufflons sind wir nicht ins Gehege gekommen!
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Samstag, am zweiten Lauftag, sind wir fast pünktlich 8:30 Uhr los gelaufen.
Von Bassenheim aus, gilt es auf einer weiten Ebene zu laufen. Ab und an
gab es leichte Steigungen, weites Feld, Rapsfelder und Obstplantagen.
Immer wieder sehr schöne Wege und die Kühltürme von Mühlheim Kärlich.
In Bassenheim, dem VP an diesem Tag, musste Geli dann aber leider
vorerst den Lauf abbrechen, da sie abends einen wichtigen Termin hatte.
Wieder hatten wir an einer entscheidenen Stelle, im Ort,
auf die Streckenkontrolle mit unseren
Navigationsgeräten verzichtet und verpassten
so eine ABbiegung. Es war aber nur ein kleiner Umweg.
Hier sahen wir aber auch keine Burg.
Überhaubt sahen wir auf dem Rheinburgenweg weniger Burgen als gedacht!
Auf der anderen Rheinseite natürlich. Burgen gab es natürlich genug. Nur sahen wir diese nicht immer.
Wir tranken und aßen am VP.
Dann brachte Dagmar Geli zum Bus.
Ich lief dann allein weiter.
Das Wetter war sehr sonnig.
Ich lief einen wunderbaren Weg an einem Bach entlang, der mich durch ein Tal führte.
Dann sah ich einen Fluß. Das konnte nur die Mosel sein, wie
ich zuerst vermutete, dann wusste.
Wenn es auf dem Wanderweg lange herunter ins Tal ging,
konnte man schon damit rechnen, dass dann bald eine lange
Steigung oder ein heftiger, aber kurzer Anstieg folgen würde.
So erreichte ich mit ganz tollen Ausblicken die Mosel.
Es ging dann sehr steil nach oben. Bald hatte ich so herrlich, wundervolle Ausblick auf die Mosel, dass
der Anstieg fast vergessen war.
Die Raststätte zu beiden Seiten der A61, an der Brücke, die das Moseltal
überspannt, erreichte ich bald. Hier nutzten viele Autofahrer und
Insassen das schöne Wetter, um von der Raststätte
aus etwas zu wandern und sich zu entspannen.
Zwei junge Damen wanderten
auch. Ich hatte sie an der Steigung aus einem kleinen Seitental heraus,
hoch zum Weg, der zur Raststätte führt, getroffen. Unsere Wege kreuzten
sich immer wieder. Sie genossen das Wetter. Ich traf sie immer wieder,
da ich oft stehen blieb, fotografierte oder einfach die Ausblicke auf
das Moseltal genoss.
Lächeln an der Mosel. Immer wieder eine Freude.
Herrlich!
Die Strecke führte weiter durch Weinberge, an Feldern vorbei und durch Wolken,
einem kleinen Ort vor Winnigen und
den steilen Weinbergen. Bei Güls sollte der zweite VP dieses zweiten Lauftages sein.
Hatte ich vorher viel duftenden Raps, auf gelben Feldern gesehen und ab und an
fehlende oder unsichtbare Wanderwegschilder, so konnte ich nun das Moseltal und Winnigen begutachten.
Schönes Laufen.
Viel gehen.
In Winningen war ich tief im Moseltal.
Ich durfte dann bald wieder ganz steil hoch steigen.
Durch die Weinberge hoch. Die Winninger Steillagen sind berühmt.
Ein Weinbauer entfernte mit einer Schippe Pflanzenreste von der Treppe, die in seine Weinberge führte.
Er schaute mich an. Da stand ich dann, atmete tief durch,
lächelte und er lächelte zurück. Er war wohl unsicher, was ich in meiner vollen
Laufausrüstung mit Rucksack und Laufgürtel darstellen wollte. Einen Läufer natürlich.
Gut, auf dieser steilen Stelle musste ich zuerst noch Sauerstoff tanken, bevor ich wieder laufen konnte.
Ich fragte ihn, ob der Wein denn schon Blüten angesetzt hätte. Natürlich nicht. Unser Wein
am Haus aber sehr wohl, wie ich ihm sagte. Er meinte dann, dass die Kälte
der letzten Wochen den Vorsprung des Weines in diesem Jahr längst vergessen gemacht hätte
und man sogar einige erfrorene Triebe sehen können. Wie redeten über Weinanbau, die Richtlinien der EU
und gute oder schlechte Bedingungen der letzten Jahre. Ich erfuhr viel Neues.
Er schien mir auch froh, ein wenig Unterbrechung in seiner Arbeit zu haben. Ich beantwortete seine Frage danach, was ich denn in
meiner Montur so auf dem Rheinburgenweg anstellen würde.
Alles zum Training für den AC-DC. Er schien mir nicht so beeindruckt zu sein. Wir
verabschiedeten uns bald.
Und mit seinen guten Wünschen für unsere weiteren
Unternehmungen erklamm ich noch die letzten steilen Meter bis zum Weg.
Bis zum VP in Gülz war es dann nur noch reines Vergnügen. Es gab Leckeres am VP für mich.
Duftende, frisch geräucherte Würstchen. Genug zum Trinken auch. So musste ich bald die Bank
wieder verlassen, mich verabschieden und den weiteren Weg in Angriff nehmen.
Bald durfte ich auf einer Brücke die Mosel überqueren und ein weiteres Steilstück in Angriff nehmen.
Tolle Aussichten allemal!
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Läuferpose. Der kann nicht ernst sein!
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Bald konnte ich die Burg Lahnstein auf der anderen Rheinseite sehen.
Bis nach Rhens zum Hotel war es nicht mehr so weit.
Den Weg zur Burg Stolzenfeld sah ich wohl.
Auch das Navi wollte bald zum Rhein runter.
Allerdings hatte ich mich an Rhens „festgebissen”.
Dabei war das Hotel „Zur Kripp” für diese Nacht nicht
direkt in Rhens. Ich hätte ja nur nach Navi laufen müssen.
Als Dagmar anrief, erkannte ich den Irrtum. Ich war Kilometer
zu weit gelaufen. Da wusste ich dann auch, warum mich die
Vogelstimme, der Wald, die grüne „Hölle”, schon vor einiger
Zeit nervten. Ich beschloss, quer durch den Wald abzukürzen.
Ich schreckte Rotwild auf. Etwa zwanzig Tiere. Wildschweine
nicht.
Dann stand ich vor einem tiefen Graben. Ziemlich steil. Ich
schaffte es mit Hilfe eines morschen Baumstammes und auch
auf dem Hintern, einigermaßen schadlos nach unten zu kommen.
Heraus aus dem Graben führte eine Wildfährte. Gut so.
Dann ein kleiner Bach tief unten. Ich musste ziemlich acht Meter tiefer die
Böschung herunter klettern. Ein junger Baum half mir
dabei und eine Treppe gab es, um wieder heraus, auf den Fahrweg
zu kommen. Das Hotel fand ich dann bald nach etwa 800 Metern.
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Reste der Brücke von Remagen.
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Die Erörterung und Erklärung.
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Am nächsten Morgen zog ich den Vorhang im Hotelzimmer auf
und sah, dass es regnete.
Egal.
Allerdings gab es erst ab 8:30 Uhr Frühstück. Daher startete
ich erst mit Verspätung. Im Nieselregen bis Boppard lief
es sich gut. Ich traf Wanderer und Läuferinnen. Vor dem
Abstieg nach Boppard traf ich einen Mann mit Hund.
Der
wollte nicht mehr im Regen laufen. „Die zickt immer im
Regen!”, wie er mir sagte. Ich streichelte den Hund.
Dann der Abstieg auf dem steilen Weg, unter der Seilbahn,
nach Boppard. Hier kam mir ein junger Mann mit zwei
Huskys entgegen und wir unterhielten uns über Hunde, das Wetter,
Wandern und Laufen und über die bevorstehende Strecke bis
Bacharach. Er meinte, die Strecke wäre schwierig. Es
wäre für heute nicht mehr zu schaffen.
Nun, das würde
ich dann ja sehen. Es folgten wieder schöne Wege. Steile
Wege. Bei Bad Salzig Umleitungen und eine geänderte
Wegstrecke. Zur Sicherheit lief ich die doppelt.
Weil ich mir nicht sicher war, kehrte ich ab und
an um, um den Abzweig dann doch für richtig zu
befinden. So war ich dann etwa zwei Stunden später
als angepeilt am Treffpunkt VP2.1.
Von da an war Geli wieder mit dabei.
Jetzt folgte ein schwieg zu laufender Streckenabschnitt.
Ich denke das war bei Fellen. Enge Wege und im Regen glatt.
Abrutschen dürfte man nicht. Dann läge man ein paar Meter
tiefer in den Brombeeren zum Beispiel. Also langsam laufen
oder wandern. Unterwegs auch ein Steinbruch aus der Römerzeit
mit Erklärungen, wie man damals den Stein brach und
abtransportierte.
Den Mittelrheinklettersteig ließen wir aus und liefen
einen leichteren Weg nach Oberwesel. Noch 13Km bis
Bacharach. Es war schon spät und ich hatte auch schon
etwa 50Km an diesem Tag in den Beinen. Also ab ins
Auto und ins Hotel in Bacharach. Die Strecke laufe
ich später noch einmal und hole die 13Km nach!
Super Hotel! Dagmar ging schwimmen. Am anderen Morgen
mit Charly joggen und noch einmal schwimmen. Tolles
Essen gab es dort. Wir liefen dann die restlichen ca.
32 Km bis Bingen locker durch. Wunderschöne
Landschaften, Waldwege und ein gesperrtes Tal.
Das war wegen der Unwetterschäden.
Es waren für mich sehr schöne und unterhaltsame
vier Lauftage mit ca. 196 Laufkilometern.
Es war schön, eine Begleitung dabei gehabt
zu haben. Die Versorgung an den VPs war
wieder vom Feinsten. Allerdings hätten
wir doch ein, zwei VPs mehr planen können.
Schade, dass ich in Rhens erst so spät startete.
Da hätte ich dann lieber ohne Frühstück eine
Stunde eher, wie geplant, loslaufen sollen.
Die Strecke ist zum Laufen auf einigen
Kilometern schwierig. Man sollte da besser
nur wandern. Besonders bei Regen.
Letzte Änderung: 19.05.2017 (II. Korrektur)
© Joerg Segger
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Türme. Kirche in Remagen.
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Parklandschaft mit Gebäude. Schloss in Bassenheim.
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Es grünt so schön im Mai.
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A61 Brücke über die Mosel.
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Wanderrerausrüstung ohne Wanderer.
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Brücken wurden geschlagen. Brückenbauer waren unterwegs.
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VP in Bad Breisig (VP1.1).
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Im Regen stehen gelassen.
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