Rennsteig SM am 17.05.2008.
Am 17.05.2008 war ich beim 36. GutsMuths Rennsteiglauf dabei.
Am Freitag, einen Tag davor, sind wir nach Schmiedefeld gewandert. Teilweise wanderten wir auf der Strecke des Marathons.
Vor meiner vierten Teilnahme an diesem schönen Lauf kam die Aufregung erst spät.
Samstag um 02:10 Uhr klingelte der Wecker. Diemal war ich schon 20 Minuten früher wach.
Mit dem Auto ging es nach Schmiedefeld. Schnell hatte ich einen Parkplatz gefunden. Bald kamen die Busse, die uns nach Eisenach brachten.
Die Startnummernausgabe war diesmal dort, wo die großen Zelte aufgebaut waren. Schnell hatte ich meine Unterlagen und das Finisher Shirt, welches diesmal vor dem Lauf ausgegeben wurde.
Shirts gab es nur noch in XL und XXL. Für mich egal!
Dann steuerte ich auf die 3 Toilettenboxen zu, die, wie in jedem Jahr, in der Nähe des Starts aufgebaut waren. Ein lange Schlange hatte sich gebildet.
Teilweise verkniffene Gesichter. Bald rief der Sprecher uns zu, es gäbe etwas weiter auf dem Hof noch mehr Boxen.
Stimmte! Hier war weniger Andrang.
Dann stellte ich mich auf den Markt und beobachtete andere Läufer. Unterhaltung wollte ich noch nicht. Zu müde. Ich entdeckte Herrn Sonntag.
Viele Läufer, die ich vom Sehen her kannte. Ein Läufer aus der Schweiz mit Frau und Kind. Begleitung bis zum Start für ihn.
Dann der Hubschrauber. Ein Mensch hing aus ihm heraus, der filmte oder fotografierte. Wie in jedem Jahr. Dann das Rennsteiglied.
Los gehts.
Kurz hinter dem Stadttor entdeckte ich Heiko Krause vom "Laufreport". Dann die erste Steigung auf holprigem Kopfsteinpflaster. Wie in jedem Jahr.
Wie in jedem Jahr kam die Lust zum Laufen brachial. Aufpassen, nicht zu schnell die Steigung hochlaufen. Es war eng. Man muss warten können. Das Feld zog sich auseinander. Wie in jedem Jahr.
Das Burschenschaftsdenkmal.
Dann lief ich im Rythmus. Es machte Spaß. Einer sagte zu seinem Laufkollegen: "Sieh mal!" Dabei nickte er mit dem Kopf nach rechts. Ich hatte sie schon gesehen.
Der Laufkollege sagte ja, hatte aber nicht verstanden. "Na da!", sagte sein Laufkollege. Dann sahen beide sie.
Die Wartburg. Herrlich.
Zwar war die Sicht nicht so gut wie 2007, aber man sah sie deutlich.
Der Inselsberg.
Aufpassen, hier geht es steil nach unten.
Irgendwie ging es in diesem Jahr besonders gut. Dabei war ich doch 4 Tage vorher 59 Km in der Eifel gelaufen.
Ich erkannte vielmehr Streckenabschnitte wieder, wie die Jahre davor. Ich brauchte 8:52:43 h. Das machte auch Spaß. Schöne Aussichten.
Unterwegs regnete es drei Mal für jeweils ein paar Minuten. Einmal ziemlich heftig. Ich hatte meine Regenjacke ohne Ärmel, eine Mütze und meine dreiviertellange Laufhose für diesen Tag ausgewählt. Das war eine gute Entscheidung.
Bis zur Ebertswiese flog die Strecke nur so an mir vorbei. Ich liebe diesen Lauf.
Diesmal schaltete ich alle Gedanken ab, die etwas mit Verarbeitung zu tun haben könnten. Ich genoss den Lauf.
Wir wurden wieder auf der Ebertswiese mit Alphörnern empfangen. Meine Leibspeise bakam ich auch wieder. Zwei Wienerwürstchen mit Brot. Und Schleim.
Der Schleim bekam mir besonders gut. Darauf Wasser mit Cola.
Verflegung gewohnt gut.
Die Wege waren auch ziemlich gut zu laufen bis dahin.
Dann musste ich geduldig sein. Irgendwie hatte ich im Gefühl, diesmal ewig auf die Ankunft beim Grenzadler warten zu müssen. Laufen. Schauen. Träumen. Laufen. Schöner Hintern. Schönes Gesicht. Landschaft. Laufen. Gesprächsfetzen.
Diemal hier nicht so laute thüringer Musike.
Dann waren es nur noch 17 Km. Locker zu laufen!
Etwas hinter Schmücke stolperte ich zum dritten Mal. Diemal klappte es. Ich flog mit dem Kopf in Richtung eines Steines. Gleich mussten die Knie und der linke Ellenbogen aufschlagen.
Ich rollte mich im letzten Moment zusammen. Überschlug mich drei Mal. Aufstehen, schauen. Nichts passiert und weiter!
Alles gut gelaufen. Besser wie an der Ahr, wo ich mich ernsthaft an Knie und Kopf verletzte.
Ich traf bald Jürgen und überholte unter Adrinalin vom Sturz.
Jürgen überholte irgendwann wieder und kam etwa eine Minute vor mir im Ziel an. Seine Frau wartete auf uns.
Dann rief jemand meinen Namen. Es war Jörg vom Hundertmarathonclub "Hallo!"
Freude!
Andrea schüttelte sich. Sie war schon nach 8:14 h durchs Ziel gelaufen und fror!
// Jörg Segger/13.05.2008//14.02.2010 //
|