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Siebengebirgs - Marathon 2017 (Aegidienberg).




  Eiskalte Streicheleinheiten in der Parallelwelt

Nachdem es am Sonntag mit dem Aufstehen schon etwas besser ging, als es am Samstag der Fall war, hatten wir bald alles zusammen, um wieder zum Siebengebirgs–Marathon zu fahren.
Die letzte Woche hatte mich doch ziemlich beansprucht und reichlich genervt. Immerhin wird ja immer in jedem Jahr zum Jahresende alles gerettet, was irgendwie bis dahin schief gegangen war. Nun, dann noch die vielen Staus auf den Autobahnen.

Für die Anfahrt am Sonntag hatte ich keinerlei Staus eingeplant und wir konnten auch einigermaßen pünktlich losfahren. Da die Wetterberichte meistens gestimmt haben in der letzten Zeit, verließen wir uns darauf: Schnee ab ca. 10:00 Uhr bis ca. 15:00 Uhr und danach Tauwetter und Regen.

Runter von der Autobahn und ab nach Aegidienberg.
Einen Parkplatz fanden wir schnell. Charly mag Schnee und lebte merklich auf, als er im Schnee lief. Ich warf Schneebälle nach dem Hund, die er auffing.
Es war minus ein Grad.
Der Schnee der Vortage knirschte unter den Füßen. Dann waren wir in der Bürgerhalle. Es war warm und voll mit den Halbmarathonis, die um 9:00 Uhr starteten. Joe Kelbel warb für sein Buch. Immerhin entwickelte er sich vom Börsianer zum Ultramarathonläufer.

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Kalt und verschneit.
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Charly im Wald.



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Aegidienberg schneit zu
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"Laufen bis es knallt": Joe Kelbel und eines seiner Bücher.




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Zwei Lauffreunde.
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Im Bürgerhaus.



Aber wir hatten nicht genug Bargeld mit. Dagmar wollte schließlich zum Griechen essen gehen und wer weiß?

Ein interessantes Buch, und es gibt dieses Buch auch im Internet. Bei Kuchen und Kaffee unterhielten wir uns schon einmal mit Läufern an unserem Tisch.

Dann entdeckte uns Joachim und wir unterhielten uns.
Dagmar wird in den nächsten Tagen das AC-DC Buch mit Bildern vom gemeinsamen Alpencross fertig haben.

Jens schaute dann auch auf ein kleines Schwätzchen vorbei. Langsam kamen meine Lebensgeister wieder zum Vorschein. Irgendwie war ich etwas kaputt, als ich die ersten Minuten in der Bürgerhalle saß.
Plötzlich ging es.
Nur noch ein wenig Müdigkeit spürte ich im Körper. Dann gingen alle gemeinsam zum Gangpferdezentrum.
Joachim traf noch Manfred Steckel und wir unterhielten uns kurz.

Vorm Start sprach mich Sigrid an. Ich hatte sie nicht gleich erkannt, weil sie kaum aus der Kopfbedeckung herausschaute. Roland Riedel war da nicht weit und auch am Start. DUV–Arbeit ist sehr zeitaufwändig, verriet er mir. Klar, konnte ich mir denken. Bei etwa 1.800 Mitgliedern ist selbst der E-Mailverkehr eine Herausforderung!
Dann ging es los.
Mit einem Startschuss.
Ich traf unterwegs Joachim wieder. Dann sprach mich Alex an. Lange hatte ich ihn nicht gesehen. 2012 lief ich drei Tage auf dem Mauerweg um Berlin (so lange ist das schon her: tss!). Der Lauf wurde in diesem Jahr wiederholt.
Schön, dass wir uns mal wieder trafen.
Er fragte nach unserem Erftspendenlauf.
Den hatten wir ja mit dem Nachtlauf vor einigen Jahren zu den Akten gelegt. Eventuell gibt es vom Nachtlauf in der nächsten Zeit mal eine Wiederauflage.

Es fing an zu schneien.
Mir ging es gut.
Inzwischen lief ich meistens für mich und sprach nur mal kurz mit Bekannten. Ich tauchte in die weiße Winterlandschaft ein. Es schneite immer heftiger.
Der Wind trieb die Schneeflocken waagerecht durch den Wald. Alles gut.

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Auf dem Weg zum Start.
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Das Pferd und ich (rechts).



Vor mir sah ich Joachim laufen.
Ich behielt mein Tempo bei und dachte mir schon, dass ich die angepeilte Zeit von 4:45h nicht erreichen kann. Immerhin lag Schnee. An einigen Stellen war es sehr glatt. Ich hatte mich für die Trailschuhe entschieden.
Eine gute Wahl!

Andrea traf ich auch immer wieder, wie Alex mit seiner Laufbegleitung. Alles gut und wir tauschten uns meistens kurz aus oder lächelten uns an. Für mich wieder ein Vergnügen, im Siebengebirge zu laufen.
Ich fühlte mich zunehmend wohler.
Mit jedem Kilometer ging es mir besser.
Keine Müdigkeit, keine Beschwerden!
Als wir zum zweiten Mal an der Löwenburg vorbeikamen, wehte der Wind heftig und fegte ab und an den Schnee von den Bäumen.
Unterwegs trafen wir viele Wanderer mit und ohne Schlitten oder Kinder.
Wunderbare Schneezauberwelt.
Mir gefiel das.
Ab und an griff der Wind zusätzlich den Schnee, der auf den Nadelbäumen lag. Dann wehte er alles zusammen in unsere Gesichter.

Eiskalte Streicheleinheiten.
Wenn der Schnee auf der Gesichtshaut getaut war, war es doch recht kühl im Gesicht. Mir war, als liefe ich in einer Parallelwelt.
Hier der Schnee, der kalte Wind, der tiefe Wald, die Läufer und die dunklen Wolken, die noch mehr Schnee brachten und das Wohlgefühl und irgendwo da hinten, in einer anderen Welt, die Strapazen der Arbeitswelt,
der Stress.
Unerreichbar.
Der Stress war weit weg.
Ich fühlte mich vom kalten Wind, vom Schnee und vom Wald mit den Läufern begeisternd eingefangen und lief.
Es lief gut.

Meistens war der Tee noch warm an den VPs. Ich trank unterwegs nur Tee. Nur die Bananen waren eiskalt und ich verzichtete nach der ersten kalten Kostprobe darauf. An einer Verpflegungsstelle bot jemand Spekulatius an. Auch schön.
Die Helfer im Schnee.

Ich fragte eine nette Helferin, ob ihr nicht kalt wäre. Sie verneinte es, und lächelnd goss sie mir warmen Tee ein. Tolles Team im Wald.
Es sollen aber auch Wildschweine gesichtet worden sein. Das erinnerte mich an den ATA(o)KOMA, den ich gerne in 2018 wieder mindestens dreimal anbieten möchte.
Nur die kalten Bananen und die paar Kekse, sonst hatte ich nichts Essbares während des Laufes zu mir genommen. Ich bekam langsam Hunger.

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VP im Schneetreiben.
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Ich fahr mit dir Schlitten!




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Löwenburg im Blick.
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Soll ein Schneemann sein!



Auch kein Problem.
Für den „Notfall” habe ich immer etwas dabei. Irgendwann überholte ich Joachim. Schön, ihn wieder zu sehen. Ich lief in meiner Wohlfühlgeschwindigkeit.
Immer noch war alles gut.

Mal überholte ich, mal wurde ich überholt. Es wurde zum Ende das Laufes hin etwas wärmer, was nicht an der ausgestrahlten Hitze der Läufer in den kurzen Hosen lag.
Der Wind ließ auch nach.
Bald war ich dann im Ziel in der Bürgerhalle.
Die schöne Medaille wurde mir umgehängt und ich holte mit etwas zum Essen und zum Trinken. Joachim kam auch bald, und wir verabschiedeten uns nach kurzer Zeit. Er musste schnell nach Hause.
Ich verzichtete auf die Dusche und wollte auch nur schnell mit Dagmar und Charly die Rückfahrt antreten.

Immerhin wurden schon Verkehrbehinderungen durchgesagt. Anfänglich, auf den ersten Kilometern, lag Schneematsch auf der Straße. Alle fuhren langsam. Alles ging gut. Wir waren ziemlich schnell zu Hause.
Ich fühlte mich einfach sehr gut nach dem Marathon. Mental und körperlich.
Ein toller Marathon- Jahresabschluss!


 Letzte Änderung: 11.12.2017 (III. Korrektur) © Joerg Segger


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Pferd ohne mich!
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Geht - ehm- läuft gleich los!




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Dagmar war wandern...
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... wir waren laufen ...